Fahrradverkehr und Verkehrssicherheit – Gesamtkonzept Fahrradverkehr in Hösbach
Antrag Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen an den Marktgemeinderat Hösbach
Überarbeitete Fassung, Stand 20. August 2019
Der Antrag wurde in der Sitzung des Marktgemeinderats am 8. August 2019 beschlossen - mit folgenden Maßgaben: Einige Teile werden zur weiteren Begutachtung an das Planungsbüro für den Umbau der Hauptstraße gegeben, andere Teile an das Planungsbüro für ein Nahmobilitätskonzept; die Teile, die unmittelbar umgesetzt werden können, berät und beschließt der Hauptausschuss. Alle Fraktionen sollen einen Fahrradbeauftragten benennen.
Begründung für diesen Antrag von Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen
Die Bedeutung des Fahrradverkehrs nimmt ständig zu:
Menschen wollen sich aus gesundheitlichen Gründen bewegen, das Fahrrad ist ein hervorragendes Sportgerät für den Alltag.
Der Klimawandel animiert immer mehr Menschen, auf dieses umweltfreundlichste Verkehrsmittel auch im Alltagsverkehr immer öfter zuzugreifen.
Die Entwicklung von Elektroantrieben hat auch im hiesigen hügeligen Gelände für ein Ansteigen der Benutzung von Fahrrädern, sprich Pedelecs, geführt.
2018 aber betrug der Anstieg getöteter Radfahrer rund 14 Prozent, was auch darauf zurückzuführen ist, dass immer mehr das Fahrrad nutzen – ob in der Freizeit oder auf dem Weg zur Arbeit. Die Gestaltung der Infrastruktur für den Fahrradverkehr ist deshalb dringendes Erfordernis.
Vor allem in den Kommunen müssen diese Entwicklungen durch eine Verbesserung der Radwege-Infrastruktur unterstützt, aufgegriffen und weiter gestärkt werden.
Die Gemeinde Hösbach hat allerdings bei der letzten bundesweiten Bewertung im kommunalen Fahrradklimatest des ADFC miserabel abgeschnitten (Platz 171 von 186 bei den Kommunen < 20.000 EW).
Es gibt viel zu tun!
Sachstand:
Vor einem Jahr wurden die beiden neuen Fußgänger- / Fahrradunterführungen bei Rottenberg und Wenighösbach unter der Staatsstraße 2307 sowie der Fahrradweg von Schimborn über Feldkahl bis Abzweigungen Wenighösbach und Rottenberg fertig gestellt. Das hat die Verkehrssicherheit für Fußgänger und Radfahrer erheblich verbessert und den überörtlichen Radverkehr erleichtert. Derzeit laufen außerdem noch Planungen für einen Fahrradschnellweg von Aschaffenburg (Stadtgrenze) bis östlich Hösbach-Bahnhof (Anbindung AB 2).
Innerhalb der Marktgemeinde hinterlassen die Fahrradwege bislang eher den Eindruck von Zufälligkeit. Für den innerörtlichen Fahrradverkehr in Hösbach fehlt bislang ein Konzept. Dies kann und muss sich nun ändern.
Am 28. März 2019 hat der Marktgemeinderat in einer außerordentlichen Sitzung beschlossen, ein Fachplanungsbüro mit der Erstellung eines umfassenden Nahmobilitätskonzepts zu beauftragen.
Speziell für das Thema Fahrradverkehr wollen wir mit diesem Antrag dem zu beauftragenden Büro einige Rahmendaten und Empfehlungen und Wünsche mitgeben. In diese Überlegungen sind Vorschläge von Bürger*innen eingeflossen, die regelmäßig das Fahrrad als Alltagsverkehrsmittel benutzen und damit die Straßen vom motorisierten Verkehr entlasten.
Einige der Vorschläge in diesem Antrag können durch die Gemeinde unmittelbar umgesetzt werden – sie sind eigens als solche gekennzeichnet. Andere sind Teil der Sanierung Hauptstraße.
Antrag / Beschlussvorschlag von Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen an den Marktgemeinderat Hösbach:
Der Marktgemeinderat beschließt folgendes Vorgehen zur Erstellung und Umsetzung eines integrierten innerörtlichen Infrastrukturkonzepts für den Fahrradverkehr im Gemeindebereich:
Der Marktgemeinderat benennt mit diesem Antrag seine Vorstellungen für ein integriertes Radverkehrs-Gesamtkonzept für die Gemeinde Hösbach, den Hauptort und die Anbindung der Ortsteile. Diese Vorstellungen, wie sie im Anhang dargestellt sind, sollen dem mit der Erstellung eines Nahverkehrskonzepts beauftragten Fachplanungsbüro als Leitlinien für den Fahrradverkehr an die Hand gegeben werden.
Die Anforderungen für Anbindungen an einen Fahrradschnellweg werden den dafür zuständigen Behörden und Gremien mitgeteilt.
Die Vorschläge, die den Sanierungsbereich der Hauptstraße betreffen, werden dem dafür tätigen Planungsbüro Forscht zur Umsetzung gegeben.
Die Vorschläge, die unabhängig vom Nahverkehrskonzept vorab umgesetzt werden können, soll nach Beratung und Beschlussfassung im Marktgemeinderat die Verwaltung in einen Zeit- und Arbeitsplan mit groben Finanzschätzungen zu jedem Punkt bringen. Soweit etwas aus Sicht der Verwaltung nicht umgesetzt werden kann, ist das begründet darzustellen. Die Behandlung im Marktgemeinderat soll im Februar 2020 erfolgen.
Anhang zum Antrag:
Die inhaltlichen Vorschläge gliedern sich in 5 Module. In der Summe ergeben sie ein
Gesamtkonzept Fahrradverkehr in Hösbach
Modul 1: Fahrradverkehr in Hösbach Ort
Am 20. Mai 2017 wurde laut Polizeimitteilung in der Talstraße ein Radfahrer verletzt durch einen Pkw, der aus einer Grundstücksausfahrt in die Straße bog (Quelle: Main-Echo vom 22.5.2019).
Dieses Ereignis stärkt uns in der Forderung, im Wohnbereich eine sichere Fahrradstrecke mit Anknüpfungsstellen zu wichtigen Punkten in Hösbach-Ort und zum zukünftigen Fahrradschnellweg zu realisieren. Gleichzeitig kann damit eine gute Verbindung nach Goldbach geschaffen werden, wenn die beiden Gemeinden in den nächsten Jahren baulich noch enger zusammenwachsen werden (Neubaugebiet Goldbach an der Ortsgrenze).
Die Gemeinde Hösbach nimmt unverzüglich Gespräche mit der Gemeinde Goldbach auf, damit der Fahrrad- und Fußgängerweg, der bisher die beiden Orte zwischen Ankerstraße und Lorenz-Heim-Straße verbindet, im Zuge der Goldbacher Bebauungspläne gestärkt und ausgebaut wird. Eine Verbindung der beiden Gemeinden über diese Trasse oder andere neue Straßen für den motorisierten Verkehr wird abgelehnt.
Innerhalb des Hauptortes Hösbach sollen unabhängig von den Planungen für die Hauptstraße und den Planungen für den Radschnellweg die Ausgestaltung der Wohngebiete nördlich der Hauptstraße ebenso wie die Anbindung der drei nördlichen Ortsteile über Wolfsgraben / Rentingweg in die Talstraße und Ankerstraße und die Verbindung zum Schulzentrum als sichere Fahrradstrecken geplant und verändert werden.
Es soll dafür geprüft werden, ob diese Straßen in Fahrradstraßen (lt. StVO) umgebaut werden können. Eine eigene Bürgerbeteiligung der Anlieger ist dabei selbstverständlich. Für die Anlieger bedeutet das Vorhaben eine Verkehrsberuhigung. Die motorisierte Zufahrt zu ihren Grundstücken bleibt selbstverständlich gewährleistet. Diese Strecke ist dann mit mehreren für Radfahrer ausgezeichneten Verbindungen zum Schulzentrum und zum Hallenbad, zum Marktplatz und zu einigen Punkten in der Hauptstraße sowie zum zukünftigen Fahrradschnellweg zu versehen. Dabei sollen u.a. Einbahnstraßen für Fahrradfahrer in entgegengesetzter Richtung freigegeben werden. Deutliche Markierungen mit Fahrradangebotsstreifen und, wo möglich, Fahrradwege sind vorzusehen.
Dafür kommen südlich wie nördlich der Hauptstraße grundsätzlich sämtliche Straßen von der Daimlerstraße im Osten bis zur Robert-Koch-Straße im Westen in Frage.
Unabhängig davon, welche Trasse für den Fahrradschnellweg realisiert werden wird, müssen die Anbindungen über die Autobahn A3 für Fahrradfahrer deutlich und massiv verbessert werden, s.u., Modul 5.
Ein sehr wesentlicher Faktor der Konzeptentwicklung dieser innerörtlichen Fahrradverbindung muss sein, dass die Verkehrssicherheit für die Schüler*innen des Schulzentrums deutlich verbessert wird – sowohl für Fußgänger wie für Fahrradfahrer. Die gesamte Verbindung Seussstraße – Turnstraße – bis Schulzentrum soll als verkehrsberuhigter Bereich gestaltet werden.
Der Übergang (Seuss- / Turnstraße) über die Schöllkrippener Straße muss dringend besser gesichert werden. Dieser Vorschlag soll unmittelbar umgesetzt werden. Auch die Situation am Schulzentrum (Haupteingang und Bushaltestellen An der Maas) ist alles andere als beruhigend, was die Sicherheit der Kinder und Jugendlichen anbelangt. Hier müssen deutliche Anstrengungen unternommen werden zur weiteren Verringerung von Verkehr und Geschwindigkeit, z.B. mit Tempo 10 und Stolperschwellen. Die Schüler*innen sollen im Zuge dessen motiviert werden, mit dem Fahrrad und den Bussen zur Schule zu kommen, statt mit dem Elterntaxi.
Um die Sicherheit auf allen diesen Straßen mit zukünftig mehr Fahrradverkehr zu verbessern, sollen alle Wohngebiete in der Gemeinde zu Tempo-30-Zonen gewidmet werden. An der Umsetzung dieses Vorschlags soll unmittelbar weitergearbeitet werden.
Als Beitrag zur höheren Sicherheit im innerörtlichen Straßenverkehr installiert die Gemeinde an allen neuralgischen Punkten mit Rechtsabbiegeverkehr von LKW sogenannte Trixi-Spiegel (ca. 100 € pro Stück), durch die die Sichtbarkeit von Fußgängern und Radfahrern für LKW-Fahrer erheblich verbessert werden kann. („Jedes Jahr sterben im Schnitt 28 Radfahrer in Deutschland, weil Lkw-Fahrer sie beim Abbiegen übersehen.“, Zeit online.) Dieser Vorschlag soll unmittelbar umgesetzt werden.
Für die Lkw-Fahrer selbst ist die Gefahr solcher Unfälle sehr belastend. Der beste Schutz für alle sind Assistenzsysteme. Deshalb soll die Gemeinde Hösbach zukünftig bei Ausschreibungen von öffentlichen Aufträgen als Kriterium aufnehmen, dass Lkw von Bewerbern mit einem Abbiege-Assistenzsystem ausgestattet sein sollen, die in Gefährdungsfällen durch Radarsensoren einen automatischen Bremsvorgang durchführen. Die Gemeinde selbst beschafft nur mehr Lkw, die mit solchen Systemen ausgestattet sind. Die Gemeinde Hösbach bittet die im Ort angesiedelten Betriebe, diesem Beispiel zu folgen.
Die Übergänge zwischen den nördlich und den südlich der A 3 gelegenen Ortsteile sind für Fahrradfahrer zu optimieren. So soll z.B. der Übergang zwischen Ufer-/ Buschstraße und Mühlstraße (sog. „Blaue Brücke“) für Fahrradfahrer ertüchtigt werden. Wenn ein Belag zum Befahren zu gefährlich ist, dann muss er erneuert – nicht die Fahrradfahrer um Schieben aufgefordert werden. Die Absperrgitter sind zu entfernen und durch andere sichernde Maßnahmen zu ersetzen. Die Überfahrten Aschaff- und Mühlstraße sind sicherheitstechnisch für Fahrradfahrer deutlich zu verbessern. Dabei geht es immer primär um deutlich optische Hinweise, sowohl für Fahrradfahrer wie für Autofahrer und um Beseitigung von Hindernissen für Fahrradfahrer (Sichtbehinderungen, Absperrungen, Bordsteinkanten u.a.).
Modul 2 - Hauptstraße
Für den Bereich des Hauptortes ist neben der Planung „Fahrradstraße nördliche Wohngebiete“ (s. Modul 1) im Rahmen der beiden noch anstehenden Bauabschnitte der Hauptstraße ein eigenes Planungsmodul Fahrradverkehr vorzusehen. Damit wird ausdrücklich und zusätzlich das für die Sanierung der Hauptstraße bereits tätige Ingenieurbüro Focht beauftragt.

Die entscheidenden Kriterien für diese Planungen müssen Sicherheit von Fußgängern und Fahrradfahrern und der umweltfreundliche Zugang zu allen Geschäften, Wohnhäusern und Einrichtungen in der Hauptstraße und ihren Nebenstraßen sein. Eine Infrastruktur zum Abstellen von Fahrrädern und zum Laden von Elektrofahrrädern ist zu schaffen. Das Umsteigen auf die Buslinien ist (z.B. mit Fahrradabstellplätzen) besonders zu berücksichtigen.
Im Bereich der östlichen Hauptstraße bis zum Ortsausgang sind Maßnahmen zu ergreifen, dass der an der Hauptstraße entlangfahrende Fahrradverkehr mit dem motorisierten Verkehr der Hauptstraße gleichberechtigt, d.h. insbesondere wie dieser vorfahrtberechtigt wird. Der einmündende Verkehr der Daimlerstraße muss auch gegenüber Fahrradfahrern haltepflichtig werden. Die dafür erforderlichen Maßnahmen zur Sicherheit der Fahrradfahrer sind zu ergreifen (farbiger Bodenstreifen, Stopschild auch auf der einmündenden Straße am Boden). Das Ende des Fahrradweges Richtung Ortsmitte muss für den motorisierten Verkehr besser gekennzeichnet, z.B. durch einen roten Belag und Beschilderung, und der Weg muss als Fahrradstreifen fortgeführt werden. Unbedingt umgebaut werden muss die Einmündung Industriestraße, um für Fahrradfahrer eine sichere Durchfahrt – in beide Richtungen –, zu ermöglichen. Diese Punkte sollen vorab zum Nahverkehrskonzept unmittelbar umgesetzt werden, soweit sie nicht Bestandteil der Sanierung Hauptstraße sind.
Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit, insbesondere für Fußgänger und Fahrradfahrer, ist im gesamten Verlauf der Hauptstraße Tempo 30 vorzusehen.
Modul 3: Anbindung der nördlichen Ortsteile an den Hauptort
a) Rottenberg und Feldkahl
Die Gemeindeteile Feldkahl und Rottenberg sind bereits an den Radweg Schimborn – Hösbach angebunden. Gleichwohl sind dafür einige Verbesserungen notwendig, um die Strecke noch sicherer und schneller zu machen.
In Rottenberg bzw. Gewerbegebiet Feldkahl ist die Buchenstraße als Trasse für Fahrradfahrer mit kleinen Tafeln ausgezeichnet. Aus Gründen der Verkehrssicherheit im Gewerbegebiet muss sie jedoch deutlich ausgeschildert, mit Boden-Markierungen gekennzeichnet und die Buchenstraße durchgängig als Tempo-30-Zone ausgewiesen (dafür fehlen gerade noch 150 m) werden. Dieser Punkt soll unabhängig vom Nahverkehrskonzept unmittelbar umgesetzt werden.
Im Wendehammer Buchenstraße ist eine Schleife mit Radius zum Einbiegen in den Fußgänger-/ Fahrradweg (am Rehgehege) in Richtung Süden baulich zu erstellen. Der jetzige Übergang muss zumindest abgeflacht werden (Entfernen bzw. Einebnen der Bordsteinkante). Diese beiden Punkte sollen vorab zum Nahverkehrskonzept unmittelbar umgesetzt werden.
Im weiteren Verlauf des Radweges entlang der AB 24 ist die Möglichkeit der Nutzung der Fußgängerunterführung des Golfclubs zu schaffen und im weiteren Verlauf muss die Buschgruppe (direkt südlich der AB 24) südlich mit einer neu zu erstellenden Schleife des Radweg umgangen werden, dass sie in einem moderaten Bogen umfahren werden kann und die beiden 90°-Abzweigungen entfallen. Diese beiden Punkte sollen unabhängig vom Nahverkehrskonzept unmittelbar umgesetzt werden.
Die Planungen, den Radweg auf der östlichen Seite der Staatsstraße in eine vernünftige Form (Beseitigung der extremen Steigungen und der Bodenwellen) zu bringen, sind bekannt. Dank der neuen Unterführung sind aber auf Dauer die westlichen Varianten nach Wenighösbach (DJK-Sportplatz) bzw. neben der Staatsstraße bis zur alten abgehängten Schöllkrippener Straße dauerhaft als Trassen für den Fahrradverkehr zu betrachten. Dafür sind als geeignete Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit Hinweisschilder anzubringen.
b) - Anbindung Wenighösbach an den Hauptort
Die Anbindung von Wenighösbach ist derzeit mit einem Fahrradweg gelöst. Schwierig ist hier – wie an vielen Stellen in Stadt und Landkreis – der Übergang am jeweiligen Ende des Fahrradweges. Hier liegt die gesamte Verantwortung für Sicherheit ausschließlich beim Fahrradfahrer, also beim „schwächeren“ Verkehrsteilnehmer. Das Ende von Fahrradwegen muss immer für den motorisierten Verkehr besser gekennzeichnet, z.B. durch einen roten Belag und Beschilderung, und der Weg muss als Fahrradstreifen fortgeführt werden. Zu diesen Fragen erwarten wir Vorschläge des Fachplanungsbüros, an dieser und an anderen Stellen des Übergangs von Fahrradwegen auf allgemeine Straßen.
Modul 4 - Anbindung Winzenhohl und Hösbach-Bahnhof und weitere Verbesserungen für den Fahrradverkehr in den Ortsteilen südlich der A3
Eine der schwierigsten und gefährlichsten Stellen für Fahrradfahrer in ganz Hösbach stellt die Bahnunterführung zwischen Ausfahrt A3 und Hösbach-Bahnhof dar. Da ihre Benutzung für Fußgänger wie für Fahrradfahrer lebensbedrohlich ist, vermeiden viele Menschen diesen Weg, nehmen das Auto innerorts oder müssen weite Umwege in Kauf nehmen. Grundsätzlich wird der Ausbau der Unterführung gefordert und die Gemeinde beauftragt, dieses Ziel bei der Bahn und den zuständigen Behörden nachdrücklich zu verfolgen.
Da diese Verbindung auch einen wichtigen Schulweg und die wesentliche Verbindung zwischen Ortsteilen und Hauptort darstellt, kann man auf einen Ausbau der Bahnunterführung aber nicht einfach nur warten.
Wir fordern als Übergangslösung beidseits der Unterführung die Einrichtung einer Lichtsignalanlage, die jeweils nur den motorisierten Verkehr in einer Fahrtrichtung zulässt. Eine intelligente Steuerung im Zeitalter von „Künstlicher Intelligenz“ (KI) dürfte kein Problem sein, damit die Signalanlage an die Lichtsignalanlage am Ende der Autobahnausfahrt gut gekoppelt wird und sich dem Verkehrsaufkommen jederzeit anpasst. Auf der Ostseite in der Unterführung ist ein ausreichend breiter (für beide Fahrrichtungen!) Fußgänger- und Fahrradweg anzubringen, der in den bestehenden Fahrradweg über die A3 bis zum Stachus mündet. Die sichere Weiterführung auf der Seite Hösbach-Bahnhof ist durch Umbaumaßnahmen der Aschaffenburger Straße zu gewährleisten. Die Gemeinde beantragt diesen Vorschlag bei den zuständigen Stellen. Das Fachplanungsbüro für das Nahverkehrskonzept erstellt eine Machbarkeitsstudie dazu.
An der Südseite der Bahn soll für Fußgänger und Fahrradfahrer eine durchgängige Verbindung in angemessener Breite geschaffen werden. Das kurze Teilstück zwischen Aschaffenburger Straße in Hösbach-Bahnhof (westlich Seibelstraße) und der Straße „Am Steinbuckel soll entsprechend ausgebaut werden.
In der Aschaffenburger Straße in Hösbach-Bahnhof sind Radfahrstreifen anzubringen.
Am Bahnhof selbst sind ausreichende und moderne (d.h. auch mit E-Tankstellen und Überdachungen) Abstellplätze für Fahrräder zu schaffen.
Die Verbindungsstraße AB 2 zwischen östlichem Ortsausgang (Kreisel) Hösbach Bahnhof und Sailauf - Weyberhöfe wurde vor drei Jahren inkl. zweier Brückenbauwerke (Bahnkörper und A 3) komplett neu erstellt. Es ist ein Skandal, dass es hier bis heute keinen Fahrrad- und keinen Fußweg gibt. Der Markt Hösbach soll sich massiv beim Landkreis dafür einsetzen, dass diese Verbindung endlich erstellt wird.
Der Fahrradweg, der von Haibach nach Winzenhohl führt, endet vor dem Ortsbeginn. Hier ist eine der markanten Stellen, wo der Übergang am Ende des Fahrradweges nicht geklärt ist. Zur Frage der Fortführung dieses Radweges erwarten wir Vorschläge des Fachplanungsbüros.
Vom oberen Ortsbereich Winzenhohl aus ist eine fahrbare (Gefälle bzw. Steigung!) Verbindung zum Schulzentrum in Bessenbach zu schaffen. Dazu erwarten wir Vorschläge des Fachplanungsbüros.
Das Fachplanungsbüro für ein Nahverkehrskonzept Hösbach wird beauftragt, weitere Vorschläge zur Verbesserung eines zügigen und sicheren Fahrradverkehrs innerhalb der Gemeinde Hösbach und in ihren Ortsteilen zu erstellen.
Die Planungen für einen auch fahrradgerechten Umbau (Untertunnelungen) des sog. Stachus begrüßen wir. Der Marktgemeinderat soll laufend über den Fortgang der Planungen informiert werden.
Modul 5 - Radschnellweg

Vor weiteren Planungen am Radschnellweg zwischen Hösbach-Bahnhof (Ost) und Aschaffenburg ist umgehend eine Bürgerinformation anzubieten. Der Marktgemeinderat soll noch im Jahr 2019 eine Entscheidung für den Radschnellweg und für eine der beiden Trassen (Nord oder Süd) sowie zu den Anbindungen aus Interessensicht des Marktes Hösbach treffen. Sowohl Bevölkerung wie Marktgemeinderat sind in Zukunft regelmäßig über den Fortgang der Planungen zu informieren und zu beteiligen.
Wie schon unter Modul 2 dargestellt, soll die Anbindung des innerörtlichen Fahrradverkehrs an den zukünftigen Fahrradschnellweg folgendes berücksichtigen:
Unabhängig davon, welche Trasse beim Fahrradschnellweg realisiert werden wird, müssen die bestehenden Anbindungen über die Autobahn für Fahrradfahrer deutlich und massiv verbessert werden.
Neue Brückenbauwerke wären wünschenswert, sind aber aus Umwelt- und Kostengründen nicht realistisch.
Die Übergänge zwischen den nördlich und den südlich der A 3 gelegenen Ortsteilen sind für Fahrradfahrer zu optimieren. So soll z.B. der Übergang zwischen Ufer-/ Buschstraße und Mühlstraße (sog. „Blaue Brücke“) für Fahrradfahrer ertüchtigt werden. Wenn ein Belag zum Befahren zu gefährlich ist, dann muss er erneuert – nicht die Fahrradfahrer um Schieben aufgefordert werden. Die Überfahrten Aschaff- und Mühlstraße sind ebenso wie am Autobahnzubringer sicherheitstechnisch für Fahrradfahrer deutlich zu verbessern.
Ebenso muss es Fahrradfahrern gefahrlos möglich sein, die Autobahn A3 an der Aus- / Einfahrt Goldbach zu überqueren und zum Fahrradschnellweg zu gelangen. An allen diesen Stellen sind die Anbindungen an den Radschnellweg vorzusehen.
Weiterführende Literatur:
Radschnellweg - Machbarkeitsstudie - Aschafftal - Aschaffenburg